Tips und Tricks

Wasser auf der Modellbahn


Wasser gehört einfach auf jede Modellbahn. Egal ob See, Teich, Fluss, Bächlein oder Wasserfall in der Natur oder Brunnen, Swimming-Pool oder Rasensprenger. Auf dieser Seite zeige ich meine Wassertechnik mit Gießharz.

Gebirgsfluss (Vorbild Salzach in Österreich)

Die Vorgehensweise ist relativ einfach. Der spätere Gewässerboden ist eine mindestens 8 mm starke Sperrholzplatte. Rundum wird das Gelände in der bekannten Gipsbauweise hergestellt. Das Umland muss auf jedenfall vor dem Wasser gemacht werden! Das Wasser ist der allerletzte Schritt auf der Modellbahn.

Das vorbereitete Gewässerdetail sieht dann so aus. Etwas oberhalb des Flusses wird noch eine Strasse entlang geführt werden - daher zwei Ebenen unter der Brücke.

Gewässerboden

Das folgende Foto zeigt dann schon das fertige Detail. Das Foto wurde genau unter der oben abgebildeten Bogenbrücke geschossen.

Fertiger Bach mit Stromschnellen

Und so wird's gemacht

Wenn das gesamte Umland fertig gestaltet und mit Acrylklarlack eingesprayt wurde, alles gut trocken ist, kann mit dem Gewässerbau begonnen werden. Zunächst muss der Untergrund seitlich gut mit dem Gips verspachtelt werden. Ich nehme hierzu Kunststoffspachtelmasse, welche ich braun einfärbe. In die noch feuchte Spachtelmasse kann man gleich Binsengras (hellbeige Pinselhaare abschneiden ist am billigsten, nach dem Trocknen dann mit grünem oder braunem Airbrush überhauchen - nur die Spitzen!) oder Steine einbetten. Dann wird der Gewässergrund - nass in nass - mit verschiedenen Blau-, Braun- und Grüntönen farblich behandelt. Ich nehme Dispersionsabtönfarbe aus dem Baumarkt. Nun ist wichtig - Geduld und alles sehr gut trocknen lassen!

Gießharz - nicht gleich d'rüberleeren, sondern vorher noch mit einem Klarlack das Gewässer dick bepinseln. Sieht auf den ersten Blick furchtbar aus, da völlig milchig - aber keine Angst, wenn der Klarlack trocken ist, hat man auch schon ohne Gießharz brauchbares, jedoch stehendes Gewässer. Bis hierher kann man also die Methode für kleinere Teiche oder Badeseen verwenden - sieht dann so aus:


Größere Gewässer sollten natürlich unbedingt eine Wellenstruktur erhalten. Daher - richtig geraten - viel Geduld und wieder warten, bis alles gut getrocknet ist. Dann kann das Gießharz angerührt werden.

Achtung: Ich verwende für meine Arbeiten Gießharz aus dem Bastelladen (nicht Faller), da dieses wesentlich günstiger ist. Hierbei wird ein Härter als zweite Komponente im Verhältnis 1:100 bis 2:100 beigemischt (also 1 bis 2 %). Ich habe mittlerweile einiges ausprobiert und die Erfahrung machen müssen, dass zuviel Härter das Ablösen des getrockneten Gießharzes vom Gewässerboden bewirkt. Das sieht dann sehr unschön aus, und ein See wäre dann sicher unbrauchbar. Also eher WENIGER HÄRTER nehmen. Das Gewässer trocknet dann in etwa 3 bis 5 Tagen trotzdem komplett aus, bleibt aber am Gewässerboden haften.

Hier noch ein paar Gewässerdetails. Die Schaumkronen am Wasser entstehen mit Uhu-Alleskleber Tropffrei, warten bis trocken - und dann mit weißer Plakatfarbe d'rübertupfen bis die Schaumkrone passt. Dabei muss man aufpassen, dass das Wasser nur dort schäumt, wo Steine oder andere Hindernisse dem Wasser den Weg versperren - sonst wirkt die Sache nicht natürlich.

Brücke mit Wasser

Brückenblick

Hier noch ein Beispiel für einen Fluss in 1:87.


Stausee

Für die Z-Anlage Guggtal habe ich mir als Motiv einen Stausee ausgedacht. Der Stauseeüberlauf sollte als Wasserfall in den Gebirgsfluss münden. Der Wasserfall entstand mittels Faller-Seefolie, welche in Streifen geschnitten, mit einem Bügeleisen gebogen (bei dem kleinen Stück kann man auch ein Feuerzeug nehmen, um den Kunststoff aufzuweichen) und schließlich mit Gießharz übergossen wurde. Die Schaumkronen entstanden durch Anbringen von Uhu-Alleskleber Tropffrei und anschließendem Übermalen mit weißer Plakatfarbe.




(C) 2003 Martin Bauer, 3500 Krems